Demenz

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Oft fängt es schleichend an – man verlegt seinen Haustürschlüssel, vergisst Anrufe oder kann nicht mehr sagen, welcher Tag heute ist. Das können ganz normale Alterserscheinungen sein, trotzdem ist es aber auch möglich, dass diesen Schwierigkeiten etwas anderes, Schwerwiegenderes zugrunde liegt: Eine Demenz. Viele ältere und pflegebedürftige Menschen leiden darunter und es werden immer mehr. Auch das Bundesgesundheitsministerium hat darauf reagiert und mit dem Pflegestärkungsgesetz 2015 die Leistungen für Demenzkranke deutlich verbessert.

Demenz

Was bedeutet der Begriff „Demenz“?

Demenz ist ein Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit. Es wird dabei zwischen primärer und sekundärer Demenz unterschieden.

Bei einer primären Demenz ist keine Rückbildung möglich, da der Krankheitsprozess direkt im Gehirn beginnt. Viele pflegebedürftige und alte Menschen (ca. 60 Prozent aller Demenzfälle) leiden dabei unter einer primären Form besonders: Der Alzheimer-Demenz. Dazu gibt es noch verschiedene Arten von vaskulären Demenzen (z.B. Lewy-Körperchen-Demenz).

Die andere Obergruppe sind sekundäre Demenzen – diese sind Folgeerscheinungen aus anderen Krankheiten (z.B. Stoffwechselerkrankungen) und eine Rückbildung ist grundsätzlich möglich. Leider liegt der Anteil der sekundären Demenzen nur bei ca. 10 Prozent.

Gibt es Warnsignale für die Alzheimer-Demenz?

Folgende Signale können auf eine Alzheimer-Demenz hinweisen – treten sie auf, ist es sinnvoll, den alten oder vielleicht bereits pflegebedürftigen Mensch von einem Arzt untersuchen zu lassen:

  • Vergesslichkeit und Verwirrtheit mit Auswirkungen auf das tägliche Leben (z.B. Telefonnummern und Termine bleiben auffällig häufig nicht mehr im Gedächtnis)
  • Probleme, alltägliche und gewohnte Handlungen auszuführen (z.B. betroffene Menschen vergessen nach dem Frühstück, dass sie bereits gefrühstückt haben)
  • Sprachliche Schwierigkeiten (z.B. können Menschen mit Demenz in einer Unterhaltung plötzlich Wörter fehlen – in Folge dessen ersetzen sie diese durch Füllworte, die nicht in den Satzzusammenhang passen)
  • Räumliche und zeitliche Desorientierung (z.B. der alte Mensch weiß nicht mehr, wie er nach Hause kommt, weil er den Weg vergessen hat)
  • Abstraktes Denken funktioniert nicht mehr (z.B. ist es möglich, dass Demenzkranke den Sinn und die Größe von Zahlen nicht mehr verstehen und einordnen kann)
  • Alltagsgegenständige werden an unpassenden Orten verräumt oder liegengelassen (z.B. Gebiss wird in die Kaffeetasse gelegt und dort vergessen)
  • Änderungen in der Stimmung und dem Verhalten (z.B. ungewohnte Schwankungen des Gemütszustandes)
  • Veränderung der Persönlichkeit (z.B. ein eher zurückhaltender Mensch wird plötzlich fordernd oder aggressiv)
  • Freudlosigkeit und Interessenverlust (z.B. gehen die Betroffenen ihren Hobbys nicht mehr nach und sind oft traurig)

Demenz 

Wie ist der Verlauf der Krankheit?

Bei einer Alzheimer-Demenz unterscheidet man drei Stadien – von den ersten Symptomen bis zum Tod des (dann pflegebedürftigen) Menschen dauert es ca. sieben Jahre. Im Laufe der Zeit sterben die Nervenzellen im Gehirn immer weiter ab und damit auch die Fähigkeit, zu Denken und grundlegende Zusammenhänge zu erfassen. Auch das Verhalten ändert sich.

  • Phase 1:

Am Anfang stehen leichte Gedächtnislücken. Häufig hat der betroffene Mensch auch Sprachschwierigkeiten (d.h. er benutzt nur mehr einfache, kurze Sätze, stockt oft im Satz oder verliert plötzlich „den Faden“). Auch bestehen vermehrt örtliche und zeitliche Orientierungsschwierigkeiten. Die Reaktion darauf ist oft Wut, Angst und Niedergeschlagenheit – d.h. der kranke Mensch versteht zwar, dass etwas nicht mehr in Ordnung ist, kann es aber nicht mehr aktiv steuern. Dies ist dann sehr frustrierend und traurig.

  • Phase 2:

In der zweiten Phase benötigen die Kranken dann bereits Hilfe bei der Nahrungsaufnahme und der Körperpflege. Hilfe von außen (z.B. durch Angehörige oder externe Pflegekräfte) ist dann unumgänglich. In dieser Phase tritt eine hochgradige Störung des Gedächtnisses ein. Dies kann sich z.B. dadurch äußern, dass der Kranke nahe Verwandte namentlich nicht mehr benennen kann oder die Sprache verwaschen wird. Auch entsteht häufig ein vermehrter Bewegungsdrang und die Betroffenen können Tag- und Nacht nicht mehr unterscheiden. Die emotionale Reaktion darauf ist nicht selten eine Depression, Aggression und Stimmungsschwankungen.

  • Phase 3:

In dieser Phase sind die Kranken vollständig auf die Betreuung und Pflege anderer Menschen angewiesen. Angehörige werden nicht mehr erkannt, es besteht Unsicherheit im Gehen, auch können Schluckstörungen bestehen oder die Fähigkeit, Kontrolle über Blase bzw. Darm zu halten, kann verloren gehen – die Menschen sind pflegebedürftig.

Demenz

Wie können Angehörige richtig mit Demenzkranken umgehen?

Zunächst ist es wichtig, sich als Angehöriger während der Betreuungs-und Pflegephase selbst Auszeiten zu gönnen oder eine Entlastung durch Fachkräfte (z.B. durch Seniorenheime, Pflegedienste oder 24-Std-Pflege) zu holen, um eine Überforderung zu vermeiden. Die Betreuung von Demenzkranken erfordert immer viel Geduld und Energie – und nur von einem gesunden Angehörigen profitiert am Ende auch der Kranke.

Im täglichen Umgang mit diesen Menschen gibt es einige hilfreiche Tipps:

  • Vermeiden Sie sog. „Ausfrageübungen“ – das beschämt die betroffenen Menschen und zeigt ihnen die Defizite auf. Besser ist es, oft zu loben für Dinge, die der Mensch noch gut kann und ihm das Gefühl zu geben, trotz seiner Krankheit wichtig und geliebt zu sein.
  • Wichtig bei Alzheimerkranken ist immer eine gleichbleibende Umgebung und ein strukturierter Tagesablauf. Dies gibt Sicherheit und ein Gefühl von Vertrauen.
  • Die lebensgeschichtliche Erinnerung muss unbedingt lebendig erhalten bleiben d.h. es ist wichtig, sich mit der Vergangenheit des Betroffenen zu beschäftigen. Das ist ein Punkt, an dem auch der Demenzkranke noch sehr viel beisteuern kann, denn das Langzeitgedächtnis bleibt am längsten erhalten. In Bezug auf seine Vergangenheit ist der Kranke der Experte. Erreichen kann man dies, indem man z.B. Fotoalben gemeinsam ansieht oder anderweitig versucht, ihn zum Erinnern zu stimulieren.
  • Es ist nicht sinnvoll, wenn ein kranker oder pflegebedürftiger Mensch widerspricht, mit ihm zu diskutieren – das fördert nur Aggression und Misstrauen. Lieber lenkt man ab auf ein anderes Thema oder gibt dem Betroffenen Recht.
  • Vermeiden von Über- oder Unterforderung ist ebenfalls wichtig d.h. den Betroffenen sollte man zwar fördern in Aktivitäten, die er noch leisten kann, ihm aber gleichzeitig nicht zu viel zumuten (z.B. im Haushalt noch so viel wie möglich miteinbinden).
  • Bei nächtlichem Wandern und nervösem Hin- und Herlaufen ist es wichtig, für eine sichere Umgebung zu sorgen und den Betroffenen am Tag ausreichend gehen zu lassen.

 

Abschließend ist festzustellen, dass es „den“ typischen Demenzkranken nicht gibt – grundsätzlich gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, wie eine Demenz sich entwickeln kann. Man sollte aber sich als Angehöriger auf jeden Fall frühzeitig Hilfe holen – um so bei Eintritt der Pflegebedürftigkeit gerüstet zu sein.

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